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Familienaufstellung und Strukturaufstellung

Was ist der Unterschied?

Warum sprechen wir in Systemischen Seminaren am INNTAL Institut ausdrücklich von Struktur-Aufstellungen? Begriffe wie Familienaufstellung oder Teamaufstellung wirken doch viel anschaulicher und leichter verständlich.

Was ist der Unterschied zwischen Strukturaufstellung und Familienaufstellung?

Familienaufstellungen oder Teamaufstellungen gibt es natürlich auch. Sie sind nur keine Sturkturaufstellungen. Den Begriff der Struktur­aufstellung hat Matthias Varga von Kibed  geprägt. Er bezeichnet damit den „Bereich“ der Elemente einer systemischen Strukturaufstellung. Leider ist aber auch etwas missverständlich, denn es könnte der Eindruck entstehen, dass hier Familien- oder Teammitglieder aufgestellt werden. Das aber wäre zum einen unvollständig, und zum anderen betont es systemisch betrachtet den falschen Aspekt. Welcher das ist, lässt sich am besten mit einer Metapher verdeutlichen:

Stellen Sie sich vor, Sie schauen in einer fremden Stadt in einen Stadtplan, um sich zurecht zu finden. Dabei wäre ein Straßenverzeichnis, in dem einfach alle Straßen alphabetisch aufgelistet sind, nicht sehr nützlich. Zwar hilft er uns dabei, die Straße ausfindig zu machen, die wir suchen. Wir können also sehen, ob es diese Straße überhaupt gibt. Doch wie Sie zu dieser Straße gelangen können, das wird erst in einem Plan ersichtlich, der das Verhältnis aller Straßen zueinander zeigt. Es geht also nicht nur um die Elemente (= Straßen), sondern um ihre Beziehungen (=Lageplan).

Alle Pläne sind für ein bestimmtes Ziel bzw. einen Aspekt optimiert. Für einen Fußgänger ist das richtige Größenverhältnis wichtig, denn wenn eine Strecke doppelt so weit ist, braucht er dafür auch doppelt so lang. Für U-Bahn-Linien ist die Übersichtlichkeit wichtiger, damit ich als Fahrgast sehe, wo ich aus- oder umsteigen kann. Die Länge der Strecke ist für mich dabei weniger wichtig, aber dafür möchte ich die Fahrzeiten sehen können (auf einem Fahrplan). Für Autofahrer sind Einbahnstraßen wichtig, für Postzusteller Hausnummern. Dafür können dann weniger wichtige Elemente jeweils weggelassen werden.

Worum geht es in einer Strukturaufstellung?

Genauso geht es in einer systemischen Aufstellung darum, nicht nur die relevanten Elemente zu berücksichtigen (= die Liste der Straßen), sondern die Struktur der Beziehung zwischen diesen Elementen deutlich zu machen (= die Straßenkarte). Beziehungen bestehen zwischen den einzelnen Elementen, können also nicht als eigenes Element aufgestellt werden. Doch in einer Struktur-Aufstellung lässt sich prüfen, welche Beziehungen im Sinne der untersuchten Frage „gut“ sind und welche verbessert werden können.

Elemente können sein: Personen, Abstraktes wie ein Ziel oder Problem, eine Ressource, sogar Gegenstände wie ein Haus oder Geld. Die Beziehungen zwischen den Elementen zeigen sich in beobachtbaren Anzeichen wie ihrer Entfernung und der Blickrichtung der Repräsentanten. Wie die Beteiligten die Beziehung erleben, kann dann direkt erfragt werden. Ziel der Aufstellung ist, dass die Klient/innen Wege finden, ihre Beziehungen positiver gestalten und befriedigender erleben zu können.

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