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Positive Psychologie und Coaching

Von der Lösungs- zur Wachstumsorientierung

Dr. Daniela Blickhan
Junfermann-Verlag, Paderborn, 2021

Coaching begleitet Veränderungsprozesse und unterstützt Menschen im Erreichen ihrer Ziele. Positive Psychologie, ein schnell wachsendes Forschungsgebiet der Psychologie, untersucht Faktoren des gelingenden Lebens: Was lässt Menschen “aufblühen”?

Daniela Blickhan setzt die Positive Psychologie selbst seit mehr als 15 Jahren im Coaching und in der Ausbildung von Coaches ein. Ihr Resümee: Jeder Coach kann Positive Psychologie als Bereicherung in sein Repertoire aufnehmen.

Das Buch wurde zum Coaching- und Trainingsbuch des Jahres 2022 ausgezeichnet. Bei der Verleihung des Preises beschreibt Daniela Blickhan Chancen und Potenziale der Positiven Psychologie für Coaching. Zum Nachhören als Podcast bei spotify

Im ersten Teil fasst Daniela Blickhan Grundlagen der Positiven Psychologie zusammen, die für Coaching relevant sind:

  • Wie bereichert Positive Psychologie das Coaching?
  • Was bedeutet „Positive Diagnostik“?
  • Was sind „Positive Interventionen“?
  • Was charakterisiert einen „Positiven Coachingprozess“

 

Der zweite Teil zeigt, abgerundet durch Fallbeispiele, wie sich diese Grundlagen in einem Coachingprozess umsetzen lassen:

  • Emotionen, Aufmerksamkeit und Aufblühen
  • Stärken, Charakterstärken und das Gute Leben
  • Psychische Grundbedürfnisse, Motivation, Ziele und Wohlbefinden
  • Stress und Bewältigung – und Chancen, die darin liegen
  • Selbstregulation und Selbstmitgefühl

Rezension aus dem Coachingmagazin von Dr. Friederike Höher (2021)

Rezension aus Training aktuell von Martina Cyriax (2021)

Leseprobe: Kapitel 7 Emotionen und Emotionsdifferenzierung

Flyer zum Buch downloaden


Ca. 220 Seiten, kart. + E-Book inside

Format: 17 x 24 • WG 1534
Ca. € [D] 29,00 • € [A] 29,90
ISBN 978-3-95571-951-7


Als E-Book:

Ca. € 25,99

EPUB: ISBN 978-3-7495-0121-2
MOBI: ISBN 978-3-7495-0122-9
PDF: ISBN 978-3-7495-0 123-6

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Leseprobe: Ein persönliches Vorwort

Coaching und Positive Psychologie, das sind zwei Themengebiete – oder besser: Perspektiven – die mein berufliches Leben und mich selbst sehr stark geprägt haben. Meine erste Coachingausbildung begann ich bereits während meines Psychologiestudiums. Seit knapp 30 Jahren arbeite ich als Coach und bilde seit 25 Jahren Coaches aus. Lösungsorientiertes Denken und die Freude daran, was man mit Sprache, mit Fragen und Zuhören bewirken kann, das ist mir in dieser Zeit in Fleisch und Blut übergegangen. Wann immer ich gefragt wurde, was ich beruflich mache, war meine Antwort: „Ich unterstütze Menschen dabei, sich und anderen das Leben etwas leichter zu machen.“ Das bereitet mir nach wie vor große Freude, und es erfüllt mich immer noch und immer wieder mit Staunen und Begeisterung, wenn ich sehe, wie sich Menschen auf den Weg machen, um ihr Leben selbstbestimmt und aktiv zu gestalten.

Mein Verständnis von Coaching ist geprägt durch meine Ausbildung als Psychologin. Darauf fußt mein Verständnis von menschlicher Entwicklung, von Bedürfnissen, Werten und Gewohnheiten, und wie ich Klientinnen und Klienten auf ihrem Weg zu den eigenen Zielen und im konstruktiven Umgang mit Rückschlägen unterstütze. Wesentliche methodische Grundlage waren für mich dabei die lösungsorientierten Ansätze, klientenzentrierte Gesprächsführung, Gestalttherapie, NLP und systemische Verfahren. Damit konnte ich meine Klientinnen und Klienten unterstützen, häufig in kurzer Zeit wesentliche Veränderungen in ihrem persönlichen oder beruflichen Leben zu verwirklichen. Und so hätte es gut und gerne auch weitergehen können – wäre mir da nicht die Positive Psychologie begegnet.

2008 hatte ich zum ersten Mal etwas von dieser neuen Richtung der Positiven Psychologie gehört, die mich sofort faszinierte. War hier etwa eine Verbindung zwischen den praktischen und wirksamen Coaching-Ansätzen und der Welt der wissenschaftlichen Psychologie möglich? Die meisten meiner Coaching-Ausbilder oder -Kollegen sahen eine solche Schnittstelle nicht, denn „die Coaches“ arbeiten ja schließlich in der „echten Welt“ und „die Wissenschaftler“ in ihrem sprichwörtlichen Elfenbeinturm. Doch je mehr ich von der Positiven Psychologie hörte, las und auf Kongressen erfuhr, umso mehr zeigte sich für mich, dass sich hier wissenschaftliche Forschung auf genau die Themen fokussierte, die im Coaching zentral sind. Das begeisterte mich so, dass ich mich entschied, die Positive Psychologie intensiv und akademisch zu erkunden. Über zwei Jahre flog ich zum Studium der Positiven Psychologie regelmäßig nach London (denn damals gab es einen Studiengang zum Master of Applied Positive Psychology nur in den USA oder eben in England) und tauchte nach mehr als 20 Jahren wieder ganz tief in die Welt der wissenschaftlichen Psychologie ein. Meine anfängliche Vermutung fand ich nach jeder Vorlesung, nach jedem Fachartikel bestätigt: Positive Psychologie und Coaching, das ist eine ideale Verbindung.

Ich entwickelte Kurse für verschiedene Zielgruppen, um dieses Wissen im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen, zunächst Praxiskurse, um die Positive Psychologie für Teilnehmer/innen zur Burnout-Prophylaxe und zur Steigerung des eigenen Wohlbefindens nutzbar zu machen, und dann Ausbildungen in Positiver Psychologie für Coaches und Trainer/innen. Zusammen mit Fachkollegen gründete ich 2013 den Deutschsprachigen Dachverband für Positive Psychologie (DACH-PP e.V.), denn mir war klar, dass Ausbildungen in Positiver Psychologie im angewandten Feld eine fundierte Qualitätssicherung brauchen würde, um dem wissenschaftlichen Anspruch gerecht zu werden, der Positive Psychologie ausmacht und der sie auch von bisherigen Strömungen der angewandten Psychologie unterscheidet. Mit der Entwicklung von Curricula und Kriterien für Ausbilder wurde dieses Ziel unterstützt, und die Ausbildungsstandards des DACH-PP sind bis heute die höchsten im deutschsprachigen Raum.

2017 schloss ich meine Promotion ab, in der ich über drei Jahre untersucht hatte, wie sich die Teilnahme an einer Ausbildung in Positiver Psychologie verglichen mit einer Coachingausbildung auf das Wohlbefinden der Teilnehmenden auswirkt (Blickhan, D., 2017). Dazu erfasste ich sowohl Belastungsmaße wie Burnout-Risiko oder Depressionssymptome als auch Variablen gelingenden Lebens wie Zufriedenheit, Wohlbefinden und Flourishing. Die Ergebnisse bestätigten, was wir in unseren Kursen immer wieder von den Teilnehmenden hörten: Beide Ausbildungen wirken sich positiv auf ihr Wohlbefinden aus, doch in der Positiven Psychologie zeigte sich dieser Anstieg schneller, und er blieb stabil. Sich mit Themen der Positiven Psychologie zu beschäftigen, macht also angehende Coaches und andere Professionals anscheinend nicht nur fachlich kompetenter, sondern auch persönlich zufriedener und glücklicher.

Im Handbuch Positive Psychologie (Blickhan, D., 2015) fasste ich Forschungsergebnisse und Erkenntnisse der Positiven Psychologie zusammen, um sie im deutschsprachigen Raum zugänglich zu machen. Mit dem Handbuch wollte ich deutschsprachigen Coaches, Trainer/innen und Therapeut/innen den Zugang erleichtern und eine Brücke zwischen Wissenschaft und Anwendung bauen.

Mit dem vorliegenden Coaching-Buch wird die Brücke nun noch stabiler, tragfähiger und vor allem breiter. Positive Psychology Coaching ist ein Feld, das jeder Coach als Bereicherung in sein Repertoire aufnehmen kann, sei es, indem Sie nur die eine oder andere Intervention einbeziehen, oder aber die Konzepte der Positiven Psychologie in größerem Maß integrieren.

Wer mein Handbuch Positive Psychologie bereits gelesen hat, kann das vorliegende Buch als Ergänzung, Erweiterung und Vertiefung für die Anwendung der Positiven Psychologie im Coaching nutzen. Das Handbuch ist aber keine Voraussetzung. Wer das Handbuch bereits gelesen hat, braucht auch nicht zu befürchten, im Coachingbuch nun einfach einen zweiten Aufguss der Themen von 2015 (oder der Neuauflage von 2018) zu bekommen. Die Grundlagen der Positiven Psychologie habe ich in diesem Buch, das Sie nun in Händen halten, neu aufbereitet und auf die Anwendung im Coaching fokussiert.

Im ersten Teil fasse ich wesentliche Grundlagen der Positiven Psychologie zusammen, die für Coaching relevant sind. Dabei beziehe ich mich inhaltlich auf die gleichen Grundlagen und Forschungsergebnisse wie im Handbuch, etwa zu Charakterstärken oder Positiven Emotionen, doch was diese und andere Konzepte der Positiven Psychologie für Coaching bedeuten können, finden Sie in diesem Buch weit ausführlicher dargestellt als im Handbuch – verknüpft mit mittlerweile zehn Jahren Erfahrung in der Vermittlung der Positiven Psychologie in Coachingausbildungen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen des Buches und vor allem beim Umsetzen aller Anregungen und Impulse, die Sie für interessant und wertvoll halten.

Daniela Blickhan

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