INNTAL INSTITUT

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Wie war’s?

Der INNTAL Kongress im Rückblick

30 Jahre INNTAL. Diesen Anlass hätte man nicht besser feiern können als mit einem „Best of“ der letzten 30 Jahre, das sowohl online per Zoom als auch live vor Ort im Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim erlebbar und spürbar war. Also Namensschild um, Kongressmaterial eingesammelt und ab in den Austausch mit den Kongressbesucher*innen.

Allein diese Tatsache, nach so vielen Monaten der Abstinenz wieder mit nahezu 100 Teilnehmer*innen, NLP-, Systemik- und Positive Psychologie-Interessierten gemeinsam in einem Raum zu sein, die Euphorie, gemeinsamen Erkenntnisse und Verbindungen spüren zu können – das war ein emotionales und intellektuelles Feuerwerk. Einige der Teilnehmenden, die bisher nur Kurse online belegt hatten, sahen ihre Referent*innen und Kolleg*innen hier zum ersten Mal 3D, in voller Farbintensität und ohne ein verbindungsbedingtes Standbild. Vergleichbar war dieses Kongress-Event mit einem Kurs am Inntal Institut in vertrauter, fast familiärer Atmosphäre – dem „Inntal-Flausch“…

Auch die Teilnehmenden im Zoom konnten sich in Break Out Sessions kennenlernen, austauschen, zusammen kreativ werden und wurden im Anschluss an den Kongress mit einem bunten Paket aus Erinnerungen an das Wochenende beschenkt.

Der erste Kongresstag

Daniela Blickhan ließ uns zurückblicken auf die Entstehung und 30jährige Entwicklung des Inntal Instituts in Bildern, dankte Claus Blickhan und anderen Beteiligten und beschrieb den ein oder anderen lustigen und berührenden Moment dieser 30 Jahre.

Thorsten Sauter machte in seinem Beitrag sehr deutlich, warum (positive) Emotionen und Business untrennbar miteinander verbunden sind und auch unabdingbar für ein Positive Leadership. Und vor allem, wie es uns gelingt, in einer Führungsposition mit voller Energie zu wirken und dabei trotzdem achtsam mit sich umzugehen.

Coachingausbildungen sind im INNTAL zentral, und sie stützen sich auf verschiedene Methoden. Unter dem Motto „Wege im Coaching – Inspiration und Erkenntnis“ zeigten vier INNTAL-Trainer – Ulf Häfelinger, Jens Schreyer, Veronika Plank und Thomas Zawadzki – wie unterschiedlich und doch harmonisch man Coaching aus verschiedenen Perpektiven betrachten kann. Ein konkretes Fallbeispiel wurde zunächst aus Sicht eines NLP-Coaches beleuchtet, dann kam der systemische Blickwinkel dazu und schließlich der der Positiven Psychologie. Und alle Interventionen ergänzten sich prächtig!

Wen schon immer mal interessiert hat, was zuerst da war, das Huhn oder das Ei und was diese grundlegende Frage mit zirkulären Systemen und einer systemischen Haltung im Coaching zu tun hat, der wurde nicht enttäuscht von Thomas Zawadzki. Unvergessen, wie er ein systemisches Modell nicht nur höchst anschaulich darstellte und den Bezug zur Praxis herstellte, sondern auch, wie er uns allen beibrachte, den Begriff „Cynewin“ unfallfrei auszusprechen!

“Menschen, die zusammen Sinn erleben, verstärken sich gegenseitig.” Martina Wilke erklärte an diesem Wochenende, wie gemeinsame Sinnstiftung individuelles Wachstum fördert und unterstützte diese These durch ein musikalisches Experiment für den ganzen Saal.

Ich glaube, die Wahrheit hinter diesen Worten durften wir während des gesamten Kongresses selbst erfahren. Wer noch nicht genug hatte von Tiefsinn und Anregungen zum Nachdenken durch diesen bunten Strauß an Beiträgen, fand am Buchstand von Uwe Böhm mehr davon. Wie bei diesem Publikum nicht anders zu erwarten, kamen viele Menschen mit fünf oder mehr Büchern in den Saal zurück.

Das Zitat “Werde, wer du bist – lernend“ des griechischen Dichters Pindar stand an diesem Wochenende nicht nur auf den tollen Inntal-Kongresstaschen, sondern spielte auch in Sasha Blickhans Beitrag eine wichtige Rolle. Sie begeisterte in ihrem Vortrag mit einer faszinierenden Verbindung psychologischer und philosophischer Konzepte. Einige ihrer Gedanken:

  • „Charakterstärken bedeuten, dass wir unsere Werte ins Handeln bringen: Stärken verwirklichen Werte – unsere Emotionen verdeutlichen unsere Werte.“
  • „Moralische Fragen wie ,was soll ich tun?‘ und ,was ist hier richtig?‘ stellen wir uns öfter, als man vielleicht meint; nicht nur bei großen, expliziten moralischen Dilemmata. Durch unser Leben ziehen sich zahllose Mikromomente in Bezug auf unseren Selbstwert, unsere Werte und wie wir mit ihnen umgehen.“
  • „Begriffe für Werte und Stärken sind nicht einfach nur positiv, sondern facettenreich. Ein Handeln als ,mutig‘, ,großzügig‘ oder ,einfühlsam‘ zu beschreiben hat mehr, komplexere Bedeutungen als nur ,gut‘ oder ,richtig‘. Begriffe für Werte sind nicht eindimensional.“
  • “Wertekonflikte sind nicht vermeidbar. Um mit ihnen umzugehen, braucht es echtes Verständnis der Werte auf beiden Seiten: Diese Entscheidung ist nur dann bedeutsam, wenn wir uns bewusst sind, dass dabei ein echter Wert für einen anderen zurückgestellt wird.”

Wer hat das INNTAL in 30 Jahren geprägt?

Der erste Kongresstag endete mit der Würdigung einiger Menschen, die das INNTAL in den 30 Jahren geprägt haben:

Thorsten Sauter ist seit 20 Jahren im INNTAL dabei und hat in dieser Zeit Hunderte von Menschen dabei begleitet, sich und anderen das Leben leichter zu machen – nicht nur im Business-Bereich, den er im INNTAL vertritt. Daniela Blickhan dankte Thorsten fürs Mitgestalten und Wirken in diesen zwei Dekaden.

Thorsten übernahm gewissermaßen den Staffelstab von Daniela und holte direkt den Mitbegründer des Inntal Instituts auf die Bühne, Claus Blickhan. Seit einigen Jahren im Ruhestand, hat er über fast 25 Jahre das Institut geprägt, weiterentwickelt und Menschen inspiriert. Besonders bewegend war, die besondere Ehrung, die Götz Rauch, Teilnehmer der (fast) ersten Stunde, Claus Blickhan schenkte: Götz hatte 2001 am ersten INNTAL-Kongress zum Zehnjährigen das Abendprogramm gestaltet und führte sein ganz besonderes NLP-Lied speziell zu Ehren von Claus noch einmal auf.

Als nächstes wurde Daniela Blickhan von ihrer Tochter und Kollegin Sasha Blickhan auf die Bühne geholt. Einen kurzen Ausschnitt von Sashas Ansprache an Daniela, bevor dann das Trainerteam auf die Bühne kam, seht ihr hier: 

Daniela wurde vom gesamten Team ein herzerwärmender Dank für 30 Jahre Sein und Wirken ausgesprochen und ein symbolisches Bäumchen überreicht, dass in diesem Jahr auch Zeichen des Kongresses war.

Der erste Kongresstag endete mit einer fulminaten Improtheater-Show von Linner & Trescher. Roland Trescher, einer der besten Improspieler Deutschlands und selbst langjährigher INNTAL-Teilnehmer, gestaltete zusammen mit seiner genialen Partnerin Birgit Linner eine unvergessliche Stunde, die dann direkt in den gemeinsamen Abend im Tante Paula in Rosenheim überleitete.

Der zweite Kongresstag

“Hmmmm-aaaaaaa.” Wie man am besten vor dem Start eines Vortrages atmet und mit Persönlichkeit, Stimme und Emotionen begeistert, zeigte uns Florian Schrei zu Beginn des zweiten Kongresstages auf sehr humorvolle und unterhaltsame Art und Weise. Danach waren alle bestens auf Touren, sowohl online als auch live.

Für kreative Team-Momente sorgte Jens Schreyer. Er erklärte uns nicht nur theoretisch, wie positives Teamcoaching funktioniert und gab Impulse, wie man Teams zu Wachstum und zum Aufblühen verhelfen kann, wir durften auch noch zusammen als viele kleine Teams aktiv werden und einen Turm aus Materialien bauen, von dem mancher nicht gedacht hätte, dass das stabil genug wäre… Auch für die Online-Teilnehmenden gab es eine kreative Teamaufgabe, die dann auch präsentiert wurde.

Ulf Häfelinger begeisterte in seinem anschließenden Beitrag alle mit seinem Vergleich von zentralen Aussagen der Logotherapie mit der Positiven Psychologie. Auf tiefgründige und zugleich nachvollziehbare Art und Weise zeigte er, was Viktor Frankl zu Martin Seligman gesagt haben könnte und machte unmittelbar erlebbar, wieviel beide Pioniere ihrer Zeit miteinander verbindet. „Pessimistische Gedanken in Frage zu stellen ist die zentrale Fähigkeit im erlernten Optimismus.”

“Akzeptanz eigener Verletzlichkeit macht uns stark.” Veronika Plank zeigte in ihrem Beitrag, wie wir Neues entdecken, kreative Wege finden und sogar Flow erleben können, wenn wir uns als Menschen mit unserer Verletzlichkeit akzeptieren und anderen so begegnen.

Wie kann Vertrauen als innere Haltung eine Grundlage für ein gelingendes Leben werden? Mit der Entwicklung von gesundem, tragfähigen Vertrauen aus der Perspektive der Positiven Psychologie beendete Daniela Blickhan dieses intensive Wochenende voller Erkenntnisse, Verbundenheit und Austausch.

Die Fotos zeigen etwas von der tollen Atmosphäre dieser zwei Tage im Kongresszentrum Rosenheim.

Alle Beiträge vom Kongress sind zum Download zu haben

Wer jetzt nicht nur Lust auf einen (weiteren) Kurs am Inntal Institut hat, sondern sich auch denkt, „…wie schade, dass ich das verpasst habe“, für den habe ich gute Neuigkeiten. Alle Aufzeichnungen der Vorträge können über Auditorium Netzwerk erworben werden, den Link dazu findet ihr hier.

https://shop.auditorium-netzwerk.de/cat/index/sCategory/6417

Also ,auf weitere 30 Jahre voller Entwicklung, Wachstum und – wie Daniela sagen würde – Flausch-Momente am Inntal Institut.

Schön, dass es euch gibt und wir mit euch gemeinsam dieses Wissen und die Erkenntnisse in die Welt bringen dürfen. Denn ohne euch wäre das Ganze hier gar nicht möglich.

Wer ist Yasmin?

Yasmin Stadler leitet seit Oktober 2021 die Geschäftsstelle des Deutschsprachigen Dachverbands für Positive Psychologie. Am INNTAL absolviert sie gerade ihre Trainerausbildung Positive Psychologie.

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