„Zwischen den Jahren“. Dieser Ausdruck hat mich schon immer fasziniert, denn er beschreibt eine besondere Zeit, einen Übergang.
- Das vergangene Jahr klingt aus, Erlebnisse und Ergebnisse aus den letzten 12 Monaten klingen nach. Viele von uns halten in dieser Zeit Rückschau auf das, was war.
Wenn wir unsere Erfahrungen reflektieren, können wir Zusammenhänge erkennen, die uns im Lauf des Alltags verborgen bleiben. Erst wenn wir innehalten, erschließen sich die größeren Bögen unserer Erfahrungen, erst dann bekommt vieles seinen Sinn.
(Übrigens: Ideen für einen Jahresrückblick mit Positiver Psychologie findest du in meinem Artikel Das Gute finden – Ein Jahresrückblick mit Charakterstärken und Positiver Psychologie.) - Das neue Jahr wird bald beginnen, und Neuanfänge tragen für uns etwas in sich, das uns motiviert, beflügelt und Kraft gibt.
Hermann Hesse nannte es den „Zauber“, der jedem Anfang innewohnt und uns beschützt.
Die Psychologie nennt es fresh starts (Forschung dazu gibt es zum Beispiel von Katy Milkman) und bestätigt den Rückenwind, der im Beginn liegt.
Um das neue Jahr zuversichtlich und kraftvoll zu beginnen, setzen sich viele von uns Ziele. Und fassen Vorsätze…doch die haben oft eine recht kurze Halbwertszeit – und dazu braucht es einmal einen eigenen Artikel zum Thema „Aufbau guter Gewohnheiten“
Was ist das Problem bei Zielen?
Wir Menschen mögen Ziele, attraktive, smarte, große, kleine, kaskadierende und visionäre. Und bei einem Neubeginn wie einem neuen Jahr, neuen Monat oder auch zu Beginn einer Woche fassen wir leichter gute Vorsätze (Milkman, 2014).
Vorsätze und Ziele funktionieren ähnlich: Wir schaffen uns damit eine Perspektive, die in die Zukunft weist. Das unterstützt Optimismus, Zuversicht, Hoffnung und gibt uns Orientierung im täglichen Tun.
Klare Ziele haben allerdings einen „Haken“: Wenn wir unser Ziel genau definieren können, bemerken wir auch, wenn wir uns davon entfernen oder zu langsam unterwegs sind. Dann können Ziele Druck erzeugen.
Die Messbarkeit eines Zieles kann also positiv UND hindernd wirken. Deshalb schlage ich eine Alternative zu längerfristigen Vorsätzen oder Jahreszielen vor: ein Motto.
Warum ein Jahresmotto?
Ein Jahresmotto ist ein Grundthema, ein Prinzip, ein Wert, den ich in diesem Jahr verwirklichen möchte. Verwirklichen – nicht erreichen.
Ein solches Motto kann zum Beispiel sein
- Gesundheit
- Freude
- Klarheit
- Fokus
- Zufriedenheit.
Im Gegensatz zu einem Ziel ist ein Motto nicht konkret in Zeit und Ort verankert . Es kann uns Orientierung geben wie ein Kompass. Oft leichter und freudiger, denn:
Bei einem Ziel prüfe ich immer wieder, ob und wie gut ich ihm näherkomme. Und genau das kann Unzufriedenheit und Frustration auslösen. Oder es treibt uns an, und wir fühlen uns innerlich getrieben. Zuversicht und Freude werden weniger und irgendwann, oft früher als später, werfen wir den Vorsatz über Bord und geben das Ziele auf.
Ein Jahresmotto hat dagegen keinen Maßstab oder Geschwindigkeitsmesser für seine Erreichung dabei. Es bildet den Hintergrund und gibt mir Grundgefühl für einen längeren Zeitraum meines Lebens, der gerade eben beginnt.
Wie du dein Motto finden kannst
Dazu habe ich einen Artikel geschrieben, den du im INNTAL-Blog findest:
Ein Kompass für dein Jahr: Jahresmotto statt Jahresziel
Am 30.01. biete ich dazu auch einen kostenfreien Onlinetalk an. Komm gerne dazu!
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